Welche Sportanlagen/ Sportstätten werden mit Vorrang saniert oder neu gebaut. Wann sind die Fertigstellung und funktionelle Nutzung sichergestellt?
Als Bürgermeister der Stadt Kaarst ist mir der Erhalt und die sukzessive Ertüchtigung der städtischen Sportinfrastruktur ein wichtiges Anliegen. In den nächsten 5 Jahren steht aus meiner Sicht für die Stadt Kaarst ein enormes Bauvolumen auf dem Programm. Hier gilt es die finanziellen und personellen Ressourcen klar zu strukturieren und zu priorisieren. Unter Berücksichtigung der vorhandenen baufachlichen Beschlüsse, bedeutet dies, dass die verwaltungsinternen Strukturen so geschaffen werden müssen, dass unter anderem folgende sportfachlichen Bauprojekte bis Ende 2030 erfolgreich umgesetzt werden konnten.
Als sicherlich größtes Projekt beschäftigt sich die Stadt Kaarst mit dem Sportforum Kaarst-Büttgen. Die CDU-Kaarst und meine Person sind klare Befürworter der energetischen Sanierung und sportfachlichen Modernisierung, damit der Landesstützpunkt „Radsport“ im besonderen Landesinteresse des Landes NRW auch für die Zukunft erhalten bleibt. Der Radsport im Ortsteil Büttgen hat eine lange Tradition und eine Strahlkraft über die Stadtgrenzen hinaus. Gemeinsam mit dem Rhein-Kreis Neuss und unter Berücksichtigung bedeutender Förderungen von Dritten soll das Gesamtprojekt bis zum 31.12.2029 fertiggestellt sein. Damit würde die für unsere sportliche Infrastruktur enorm wichtige Multifunktionshalle weiterhin für den Schul- und Vereinssport gesichert sein.
Im Bereich der Außensportanlagen stehen kurz- bis mittelfristig die Erneuerung des Allwetterplatzes in der Stadtmitte, die Ertüchtigung und Weiterentwicklung der Hermann- Dropmann-Bezirkssportanlage in Büttgen und Modernisierungen am Sportzentrum Kaarster See an. Beim Allwetterplatz der Stadtmitte wird kurzfristig unter anderem eine neue Laufbahn geschaffen, die dem Schul- und Vereinssport dienen soll. Besonders glücklich macht es mich hier, dass wir durch das „Integrierte Entwicklungs- und Handlungskonzept (IEHK)“ Fördermittel von rund 1 Mio. akquirieren konnten. Dringliche Themen der Bezirkssportanlage in Büttgen sind die Ertüchtigung des Naturrasenplatzes und die Anschaffung einer Flutlichtanlage. Zeitlich erhoffe ich mir die beiden genannten Maßnahmen kurzfristig in den nächsten zwei Jahren umsetzen zu können. Neben den städtischen Eigenmitteln, könnte eine Finanzierung durch eine Eigenbeteiligung des hauptnutzenden Vereins und durch die Akquise von zusätzlichen Fördergeldern dargestellt werden. Auch das Sportzentrum Kaarster See befindet sich bereits länger in der sportpolitischen Diskussion. Hier steht kurzfristig eine Sanierung der Laufbahn für die Leichtathletik und mittelfristig eine Sanierung des Vereinsheims auf der Agenda. Dafür mache ich mich stark!
Auch der Erhalt unser Schwimmflächen im Kaarster Stadtgebiet liegt klar in meinem Fokus. Die aktuellen Sanierungspläne des Hallenbades in Büttgen über das sogenannte „EFREProgramm“ zur energetischen Sanierung sollen weiter vorangetrieben werden. Schwimmen ist ein unverzichtbarer Bestandteil der Gesundheitsförderung für Groß und Klein. Darüber hinaus ist die grundsätzliche Schwimmfähigkeit ein wichtiger Faktor der persönlichen Sicherheit. Eine Fertigstellung des Hallenbades in Büttgen ist im Jahr 2027 geplant. Diese Zeitschiene gilt es durch stringentes, strukturiertes und ambitioniertes Verwaltungshandeln einzuhalten.
Für den Schul- und Vereinssport wird der Neubau einer Dreifach-Turnhalle am Georg-Büchner-Gymnasium (GBG), die Erweiterung der Turnhalle an der Grundschule in Vorst und der Neubau einer Zweifach-Turnhalle an der Stakerseite in der Stadtmitte in den kommenden 5 Jahren anzustreben sein. Weitere wichtige Bauprojekte, die primär die schulsportlichen Rahmenbedingungen schaffen und darüber hinaus auch dem Vereinssport zur Verfügung stehen können.
Wie werden Sie die Zusammenarbeit mit dem SSV Kaarst gestalten und weiterentwickeln? Was sind Ihre dringendsten Themen?
Sport hat für mich einen wichtigen gesellschaftlichen Stellenwert. Sport ist die niederschwellige Integration auf so vielen gesellschaftlichen Ebenen. Diesen Stellenwert möchte ich dem Sport auch als Bürgermeister einräumen. So schlage ich dem SSV Kaarst gerne einen quartalsweisen Jour-fixe im Kaarster Rathaus vor, bei welchem wir gemeinsam die Chancen und Herausforderungen des Kaarster Sports besprechen und Konzepte und Lösungsansätze gemeinschaftlich beraten. Als Bürgermeister der Stadt Kaarst werde ich sportliche Initiativen weiterhin unterstützen und voranbringen. Konzepte wie „Sport im Park“ sind bereichernde Breitensportangebote für unsere Stadtgesellschaft.
Der transparente und enge Austausch liegt mir am Herzen. Gemeinsam können und sollten wir voneinander profitieren. Gemeinsam mit dem SSV Kaarst möchte ich als Bürgermeister der Stadt Kaarst unsere Sportlandschaft im Schul-, Breiten- und Leistungssport für die Zukunft rüsten und die Bedeutung des Sports im gesellschaftlichen Alltag sichtbar machen.
Wie sieht Ihr konkreter Sportentwicklungsplan für Kaarst aus? Welche städtischen Sportevents sind in Ihrer Planung?
Wie bereits in der ersten Frage ausgeführt halte ich es für bedeutsam, unser ambitioniertes Bauprogramm im Sportbereich in den nächsten fünf Jahren zum Erfolg zu führen. Das werden große Kraftanstrengungen, die es durch kluges und innovatives Verwaltungshandeln anzugehen gilt. Ohne solide Finanzen wird ein solches Bauprogramm nicht möglich sein. Hier greifen Sport und Wirtschaft ganz eng ineinander. Wir müssen unsere Stadt Kaarst wieder finanziell befähigen, die notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen. Dies geht nur durch eine stringente und durchdachte Verwaltungsführung, die unter anderem den intrinsischen Motivationstrieb der vielen engagierten Mitarbeitenden proaktiv fördert. Persönlich bin ich dankbar für eine vielfältige und tatkräftige Vereinslandschaft in unserer Stadtgesellschaft. Dankbar für viele Aktivitäten und Veranstaltungen, die unsere Sportvereine hauptsächlich im Ehrenamt auf die Beine stellen. Der Sport kann sich sicher sein, dass ich als Bürgermeister der Stadt Kaarst dieses Engagement tatkräftig unterstützen werde. Sei es durch einen benötigten Rat oder auch durch das zur Verfügung stellen von notwendiger Infrastruktur. Ich kann unsere Vereine dazu ermutigen weiterhin national und international bedeutsame Sportevents in die Stadt Kaarst zu holen. Beispielsweise durch die Ausrichtung von nationalen Meisterschaften oder auch internationalen Turnieren, wie es bspw. regelmäßig im Bahnradsport, Skater-Hockey oder Floorball der Fall ist.
Die Stadt Kaarst ist hier weiterhin auf das Engagement und die Initiativen der Vereine angewiesen. Als Bürgermeister der Stadt Kaarst werde ich hierfür ein offenes Ohr haben. Vielleicht gibt es in Zukunft noch einmal ein Großsportereignis, welches das Kaarster Stadtgebiet quert oder sogar dort stattfindet. Die Durchfahrt der Tour de France im Jahr 2017 war beispielweise ein solches Großereignis in unserer Sportstadt.
Wie werden Sie den bürokratischen Aufwand für Vereine und Politik mindern, um Probleme, Förderungen und Entwicklungen schneller zu erledigen?
Gesetzte und Vorschriften lähmen oftmals das aktive und kreative Vereinsleben. Negative Erfahrungswerte sorgen oftmals zu weiteren Regelungen und Regulierungen. Diesen Umstand gilt es zu verhindern. Wie bereits mehrfach angeführt, möchte ich als Bürgermeister der Stadt Kaarst einen offenen und beidseitig gewinnbringenden Austausch mit dem Sport haben. Gemeinsam möchte ich praktikable Lösungsansätze finden. Hier werde ich weiterhin auf den wichtigen Input des SSV und der zahlreichen Vereine angewiesen sein. Die Optimierung von Verwaltungsprozessen muss auch im Sportbereich beleuchtet werden. Wo gesetzliche Hürden hemmen, werde ich aktiv in die Lösungsfindung gehen und auch den Austausch mit anderen, höheren Verwaltungsebenen suchen, falls deren Zuständigkeit betroffen ist.
Ich möchte alle zur Verfügung stehenden Möglichkeiten für die Sportlandschaft in der Stadt Kaarst „am Schopfe packen“. Hierzu gehört auch der enorm wichtige Bereich der Akquise von Fördermitteln. Ein ressourcenschonender Umfang mit dem städtischen Haushalt bedingt das aktive und kreative generieren von Förderungen.